WELTBILD-Belegschaft rüstet sich zum Arbeitskampf – Nach der Absage der Bischöfe sind die Beschäftigten richtig sauer

PRESSEMITTEILUNG vom 13. 12.2011

Über 1.000 MitarbeiterInnen der Verlagsgruppe Weltbild kamen zur Betriebsversammlung am Montag in der Augsburger Schwabenhalle. Ihr Ziel: ein Zukunftstarifvertrag, der Arbeitsplätze und Tarife nach dem Verkauf sichern wird. „Denkt an eure Kinder!“, rief eine Kollegin gegen Ende der Veranstaltung ins Publikum: „Wir müssen jetzt kämpfen, und gemeinsam schaffen wir das auch!“

Die Forderungen der Belegschaft sind bekannt:
• Keine betriebsbedingten Entlassungen innerhalb der nächsten 4 Jahre
• Tarifbindung. Der Tarif regelt unter anderem Einkommen, 37,5 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub, Weihnachts- und Urlaubsgeld…
• Keine Zerschlagung der Unternehmensgruppe
• Fortbestand aller gültigen Betriebsvereinbarungen, z. B. zur Arbeitszeit, Pausenregelungen, Prämien usw.
• DBH-Beteiligungen (Weltbildplus, Hugendubel etc.) bleiben im Konzern
• Erhalt des Standorts Augsburg

Bischöfe drückten sich
Zur Betriebsversammlung waren auch die Bischöfe Marx (München) und Zdarsa (Augsburg) als Vertreter der Weltbild-Gesellschafter eingeladen. Beide drückten sich und sagten ab. Begründung: Terminstress in der Vorweihnachtszeit und der Hinweis, man könne als einzelner nicht für die Gesellschafter sprechen. Das solle der Aufsichtsrat tun. Aber der war ebenfalls nicht erschienen, genauso wenig wie die Geschäftsführung von Weltbild.

„Ich bin jetzt sauer!“, brachte ver.di-Sekretär Thomas Gürlebeck die Stimmung der MitarbeiterInnen auf den Punkt. „Wir haben hier Antworten erwartet.“ Antworten auf existenzielle Fragen der Belegschaft, die man jetzt mit aller Macht einfordern werde: „Es gibt Zeiten, da muss man etwas für sich tun – kämpfen!“

Verhandlungsangebot von ver.di steht
Die Tarifkommission hat den Zukunftstarifvertrag bereits letzte Woche an die Geschäftsführung übergeben. Und drei Termine genannt, an denen verhandelt werden kann: den 19., 20. und 21. Dezember. Die Gewerkschaft erwartet umgehend Antwort und ernsthafte Verhandlungen. „Wir wollen nicht bloß reden, sondern schnell weiterkommen“, betonte Verhandlungsführer Stefan Kraft, ver.di-Landessekretär aus München.

Wenn Bischöfe und Geschäftsführung sich weiter verweigern, sei das „ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten!“, stellte Thomas Gürlebeck klar. Dann stehen der Weltbild-Belegschaft alle Möglichkeiten offen – bis hin zum Streik. Von der Reaktion der Geschäftsführung hängt es jetzt ab, ob es noch zu Aktionen vor Weihnachten kommen wird.

Weitere Informationen im Weltbild-ver.di-Infoblog.

Ansprechpartner:
Thomas Gürlebeck
Sekretär für den Handel in ver.di Augsburg
Telefon: 0821 / 27 95 470
E-Mail: thomas.guerlebeck@verdi.de

Peter Fitz
Vorsitzender des Weltbild-Betriebsrats
Telefon: 0821/ 7004 49 50
E-Mail: peter.fitz@weltbild.com

Timm Boßmann
Sprecher der ver.di-Betriebsgruppe bei Weltbild
Telefon: 0173/ 384 380 3
E-Mail: textarbeiter@web.de

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